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Baumängel verhindern

Baumängel verhindern

Den bei der Schlussprüfung und der Bauabnahme einer Liegenschaft sind nicht mehr alle Konstruktionen einsehbar.

Baumängel können so nicht mehr erkannt werden.

  • Bauqualität prüfen - Prüfen der neuralgischen Baukonstruktionen auf dem Papier und der Baustelle.

  • Baumängel erkennen - und dokumentieren für die Durchsetzung der  Behebung. 

  • Bauschäden verhindern – damit keine teure Reparatur- und Sanierungskosten not-wendig werden.

  • Werterhaltung sicherstellen - für eine langfristige Investition der Immobilie.

Unter den einzelnen Bauteilen werden die wichtigsten Punkte aufgeführt, die es sorgfältig zu prüfen gilt.

Bauschäden Ursache

Die häufigsten Bauschäden

Durchschnittlich 15 Mängel ä Fr. 2'500.- 
Die Studie der ETH Zürich asu dem Jahre 2013, die im Auftrag des Schweizerischen Baumeisterverbandes veröffentlicht wurde, hat deutlich aufgezeigt, wo die Qualitätsprobleme im Hochbau liegen. So wurden im Jahre 2011 im Hochbau rund 21 Mrd. verbaut. 8 %, oder  rund 1.6 Mrd. pro Jahr müssen gemäss der Studie allerdings in die Mängelbehebung investiert werden, was pro erstellter  Wohneinheit 15 Mängel à Fr. 2‘500.- CHF entspricht.

Wasser als Hauptproblem
Die ETH Zürich hat im Zuge der Studie von 64 Bauprojekten die Bauabnahmeprotokolle sowie rund 1013 Fachgutachten, welche für die Beurteilung von mangelhaften Baukonstruktionen erstellt wurden, ausgewertet. Die grösste Studie im deutschsprachigen Raum wurde auf umfassenden Grundlagen aufgebaut. Dabei wurde der Hauptanteil der Bauschäden, insgesamt 60 % der Wasserdichtigkeit der Gebäudehülle zugeordnet. Rund 60 % der Mängel entstanden bei der fehlerhaften Ausführung durch Bauunternehmer. 20 % wurden als Planungsfehler und 6 % als Bauleitungsfehler identifiziert. 20 % der erstellten Fachgutachten und Expertisen wurden für Balkone und Terrassen und rund 30 % für die fehlerhafte Ausführung des Liegenschaften Entwässerung erstellt. 

Kellerabdichtung

Kellerabrichtung

Eintretendes Wasser im Untergeschoss kann diverse Ursachen haben: 

  • Hang- oder Grundwasser - welches bei der Planung nicht oder zu wenig berücksichtig wurde.

  • Abdichtungskonzept - wurde nicht sorgfältig geplant und umgesetzt.

  • Abdichtungsarbeiten - wurden mangelhaft ausgeführt. Es wurden nicht die korrekten Baumaterialien verwendet.

  • Entwässerung - wurde fehlerhaft oder nicht ausgeführt.

 

Flachdach Terrassen

Flachdach Terrassen

Die sorgfältige Planung und Ausführung der Dachkonstruktionen ist das A und da O an einem Gebäude. Speziell geprüft werden sollen daher:

  • Kein stehendes Wasser - ausreichend Gefälle ausbilden, damit auf der Abdichtung kein stehendes Wasser liegt.
  • Abläufe und Notüberläufe - den gültigen Baunormen entsprechend ausführen. Jede Dachfläche braucht neben den üblichen Dachwasserablauf einen Backup in Form eines Notüberlaufes.
  • Schwellenanschlüsse - können möglichst flächenbündig ausgeführt werden, wenn eine separat entwässerte Rinne vor dem Fenster eingebaut wird.
  • Kontrollöffnungen - einbauen, damit Wasserschäden schneller lokalisiert werden können.

 

 

Fassadenkonstruktion

Fassadenkonstruktion

Die Haut des Gebäudes erreicht nur mit sorg- fältiger Planung und Ausführung die gewünschte Lebensdauer:

  • Verarbeitungstemperatur - darf nur bei mindestens 5 Grad Celsius erfolgen.

  • Anschlüsse - an andere Bauteile wie Fenster und Dachränder müssen verdeckt abgedichtet werden.

  • Fugen zwischen Platten - dürfen nur mit Keilen aus Dämm-Material verschlossen werden.

  • Einlagen - für Lampen und Lamellenstoren müssen abgestimmt auf das Fassadensystem ausgeführt werden.

  • Sockelausbildung - der Gebäudesockel ausreichend vor Feuchtigkeit und Spritzwasser geschützt.

  • Anstrich - eine Fassadenoberfläche versehen mit 2 Anstrichen ist besser gegen Umwelteinflüsse geschützt und dauerhafter.

 
 

Gipserarbeiten

Gipserarbeiten

Der Rohbau soll vor dem Beginn der inneren Verputzarbeiten sorgfältig geprüft werden, da die Konstruktionen anschliessend nicht mehr sichtbar sind. Speziell geprüft werden sollen:

  • Feuchtigkeit Untergrund - Für eine korrekt4 Haftung des Verputzes dürfen Backsteinwände nur eine Feuchtigkeit von 4 % und Betonwände von 3 % aufweisen.

  • Haarrisse - befinden sich in den Betondecken Haarrisse, müssen Massnahmen für die Rissprävention geroffen werden.

  • Gewebenetzeinbettung - bestimmen, wo rissüberspannende Gewebenetze eingebaut werden.

  • Schwedenschnitte - sogenannte Trennschnitte sind technisch notwendig, geben aber aus optischer Sicht immer Anlass zu Diskussionen und müssen im Vorfeld besprochen werden.

  • Verputzqualität - die genaue Ausführung muss vorgängig bemustert und klar bestimmt werden.

Plattenarbeiten

Plattenarbeiten

Die Wasserabdichtungen in den Nassräumen müssen mit der notwendigen Sorgfalt ausgeführt werden. Die grössten Schwachstellen sind dabei:

  • Abdichtung unter den Platten - Keramikplatten sind mehrheitlich wasserdicht. Dies trifft aber nicht auf die Plattenfugen zu. Daher muss unter den Platten im Spritzwasserbereich eine vollflächige Abdichtung angebracht werden.
  • Sanitäranschlüsse - Wie Wasserhähne und Duschenrinnen müssen entsprechend den Vorgaben der Abdichtung ausgeführt werden.
  • Plattenfugen - die auf dem Markt verfügbaren Reinigungsmittel greifen die Zementfugen zwischen den Platten an. Daher kann sich die Ausführung von Epoxyharzfugen bezahlt machen.